Wirkung

Achtsamkeit – Wirkungen im Spiegel der Forschung

Achtsamkeit wurde in den letzten Jahren umfangreich im klinischen Bereich beforscht. Dabei wird sie häufig als ein praxisbezogenes Konzept, gewissermaßen als eine für Zwecke einsetzbare Methode angesehen. Ausgeklammert bleibt dann, dass Achtsamkeit keine Technik ist, sondern eine komplexe menschlich-geistige Haltung, die weder kognitiv erworben werden kann noch darauf gerichtet ist, instrumentell eingesetzt zu werden.

Gleichwohl gibt es inzwischen aus dem klinischen Bereich, wo achtsames Verhalten in zeitlich begrenztem Rahmen als angeleitete Methode eingeübt wird, eine größere Anzahl von Untersuchungen, die positive Wirkungen einer achtsamen Einstellung für u.a. die folgenden Indikationen belegen:

Angstzustände, Burn-Out, Depressionen, Essstörungen, Vermeidung bzw. Reduktion von pränatalem Stress in der Geburtsvorbereitung, Krebserkrankungen (therapiebegleitend sowie in der psycho-onkologischen Nachsorge), chronische Schmerzzustände, Parkinson, Schlafstörungen, Stress, Tinnitus, Traumatisierungen, Abhängigkeitserkrankungen, Verspannungen

All diesen Indikationen gemeinsam ist, dass sie eine starke seelische Komponente haben.

Eine Schulung der inneren Achtsamkeit bedeutet eine Stärkung der reflexiven Ich-Funktion und führt zu einer Bewusstseinsqualität, mit der es möglich wird, die Gestaltung des inneren Erlebens zu erforschen. Nicht-bewusste, automatische Steuerungsfaktoren werden dabei allmählich ins Bewusstsein gehoben. Neurobiologische Befunde heben achtsames, gegenwärtiges Erleben von körperlichen und emotionalen Erfahrungen als ein zentrales Moment für Veränderungen im Verhaltensbereich hervor.

Sensory Awareness unterscheidet sich von anderen Achtsamkeitspraxen bzw. körperorientierten Verfahren durch die Betonung der Sinneswahrnehmung im probierenden und experimentellen Umgang mit einfachen, nicht-willkürlichen Bewegungen und der dadurch ausgelösten Reaktionen des Organismus. Die Arbeit zielt darauf, mit den primären physischen Bedingungen einer Handlung (Schwerkraft, Wirkung der Körpermasse auf den Boden, Tragkraft des Bodens) bewusst in Kontakt zu gelangen. Sie integriert bewegungsphysiologische und kinästhetische Aspekte in einen umfassenden psychologischen und verhaltensbezogenen Kontext (Klinkenberg). Indem die Arbeit weder spezialisiert ist auf Einzelaspekte noch auf eine bestimmte Zielgruppe hat sie ein ganzheitliches Erfassen von Zusammenhängen (Jacoby) zum Gegenstand.

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